Gleich auf den ersten Kilometern im Tal des Panj lernen wir die Gastfreundschaft der Pamiri (so nennen sich die Menschen, die hier in der autonomen Region Badakhshan leben und der muslimischen Glaubengemeinschaft der Ismailiten (spiritueller Führer: AgaKhan) angehören) kennen. Am Strassenrand “hütet” ein Mädchen im Vorschulalter einen Eimer mit frischen Feigen. Da können wir beide nicht widerstehen und lassen uns zwei Hände voll einpacken. Mmmh! So süss, so saftig... Anschliessend werden wir von Mama Tajik zu Čoj (Tee) eingeladen. Was hier immer gleich auch heisst etwas Brot, vielleicht frischen Joghurt, Tomaten-Zwiebel-Salat oder, wie in diesem Fall, einen Teller gehäuft voll mit Plov (trad. Reisgericht, welches mit Gemüse und Schaffleisch angerichtet wird). So verweilen wir eine ganze Weile hier, geniesssen die friedliche Stimmung und schauen dem vergnügten Treiben der Mädchen mit der improvisierten Schaukel zu.
Das war ein Monat, der vergangene...! Was wir zwischen Dushanbe und Osh alles erleben durften, könnte ein ganzes Buch füllen. Wo ich wohl beginnen soll mit Erzählen? Ein kurzes Update: Wir sind nun im Pamir unterwegs. Nach langen flachen Strecken geniessen wir die hohen Berge rund um uns in vollen Zügen und das Rauschen der unzähligen Flüsse und Bäche ist Musik in unseren Ohren.
In Khorog weilend konnten wir auch die Bilder der beiden vorhergehenden Einträge hinaufladen. Weitere News von uns wirds erst wieder geben, wenn wir wieder dickere Luft als auf über 4500 m.ü.M einatmen. Nach unserer Stadtbesichtigung während des Verlassens von Samarkand, die übrigens wider Erwarten trotzdem ¾-Tag dauerte, kaufen wir entlang der holprigen Route die alten Bekannten ein: Zwiebeln, Knoblauch, Tomaten, Brot und Chrömeli landen einmal mehr in Flurinas Tasche vorne links. Die holprigen Schlaglöchergräben mit Asphalt dazwischen bringen uns mit gemächlichem Tempo in südliche Richtung auf die M39. Unterwegs können wir bei Mohammad, gerade im Garagengraben eine Lada-Hinterachsaufhängung schweissend, den sich erneut leicht gelockerten Fahrradständer von Davids Stahlross anziehen. Dabei gibt sich ein kurzweiliges Gespräch über Reiseträume, Perspektiven in Usbekistan und in der Schweiz – in Deutsch. Wow! Von Bukhara fahren wir über Holperpisten an den Todaköl (See), wo wir eine angenehme Nacht verbringen und am anderen Morgen mit einem schönen Sonnenaufgang in den Tag starten. Wir nehmen diese Energie mit und können so unserem Freund “Chutterli” doch für eine ganze Weile etwas gelassener die Stirne bieten. Wir verlassen den fruchtbaren Gürtel rund um den See und gelangen abermals in die Steppe. Irgendwie auch ganz schön – aber langsam beginnt uns das saftige Grün doch etwas zu fehlen... Über einen kleinen und steilen Pass gelangen wir schliesslich nach Navoiy, wo wir am künstlichen Badesee eine ausgedehnte Mittagspause einlegen. Das breite Tal durch welches wir nun bis Samarkand radeln ist – zumindest im Grund – wiederum fruchtbar und grün. Überall – aber wirklich überall! - werden am Strassenrand Melonen in allen erdenklichen Formen angeboten. Und die schmecken ja soooo köstlich! Kurz bevor wir in Samarkand einfahren, können wir zudem unseren 7002. Kilometer feiern. :-) |