FLURINADAVIDUNTERWEGS
  • BLOG
  • KARTEN
  • WISSEN
  • SPONSOREN
  • ÜBER UNS
  • KONTAKT
  • DISCLAIMER

PLANANPASSUNG, HERZLICHE GASTFREUNDSCHAFT & TOLLE NATUR

20/4/2015

2 Kommentare

 
Uns geht es gut! Wir geniessen das Unterwegs-sein, Welt-entdecken und Gestalten von eigenen Bildern/ Einschätzungen von einem uns bisher unbekannten Teil von Europa. Auch die Temperaturschwankungen (bis zu 15°C) von einem Tag zum nächsten mögen wir recht gut verkraften. Wir freuen uns über die wärmeren Tage und schätzen es sehr, wenn die Windjacke hie und da in der Sacoche mitreist.
Apropos...: unser Freund “Chutterli” (=der Wind) begleitet uns treu! In Serbien verbringen wir keinen Tag ohne ihn. Vorzugsweise bläst er von vorne und/oder der Seite. Mit Seltenheitswert auch mal kräftig in den Rücken.

Reisen ist ja in erster Linie spannend und macht Spass. Nichtsdestotrotz haben sich bereits ein paar “Pflichten” eingeschlichen... Übernachten wir irgendwo inmitten des Nirgendwo, so stellen wir gemeinsam das Zelt auf. Anschliessend hat jemand die Verantwortung über die Inneneinrichtung unserer grünen Villa, der/die andere breitet das Abendessen zu. Meist schlüpfen wir gleich danach in die Schlafsäcke und schon bald wirds gaaaanz ruhig... Morgens gelten wiederum “Ämtli” - Inneneinrichtung abbauen und Frühstück zubereiten. Oftmals ist das Zelt bis nach dem Essen bereits trocken und wir können es “wie der Blitz” (jaja, mittlerweile haben wir schon ganz schön Übung) versorgen. Und dann, wie Papa Rolf zu sagen pflegt: “hinde fertig, vore furt!” Während Einkäufen sieht die Pflichtenverteilung dann so aus: Jemand übt sich gaaanz geduldig im Geduld haben, Velos bewachen und warten. Die andere Person versucht so sich so gut wie möglich durch den Produkte- und Kyrillisch-Dschungel zu schlagen.
Leider sind wir beide an der unheilbaren Krankheit “bufferitis akutis” (von franz. bouffer = (fr)essen) erkrankt... Mensch, ihr wollt gar nicht wissen, was und wieviel wir pro Tag verdücken...! Vom Schokolade-Konsum soll hier schon gar nicht erst die Rede sein...! Einzig: die Milchschoggi der serbischen Firma Pionir schmeckt uns momentan am allerbesten. :-)

Wir reisen nun bereits seit etwas mehr als zwei Wochen durch Serbien. So lange, wie bisher noch durch kein Land. Wir haben den Eindruck erhalten, dass die Schere zwischen arm und reich wirklich gross zu sein scheint. Im Norden, insbesondere in der Nähe von Belgrad und entlang der Donau, stehen teils prächtige Villen und Vieles scheint geordnet. Hier im Süden fallen uns wilde “Kehrricht-Deponien”, Häuser in schlechtem Zustand und sichtlich ärmere Menschen – wir treffen Pferdekarren und Lumpensammler an - auf. Unser eigenes Bild der Kluft in der Gesellschaft wird während den Begegnungen und im Austausch bestätigt. Einige erzählen uns gar, dass sie seit geraumer Zeit mit der Idee spielen das Land zu verlassen. Weder Herzlichkeit und noch Gastfreundschaft leiden darunter – dazu später mehr.

In Belgrad haben wir uns entschieden, unsere Route etwas anzupassen. Anstatt wie geplant im Anschluss an Serbien Bosnien und Herzegowina zu bereisen, wollen wir nun in etwas direkterer und östlicherer Linie Istanbul zu erreichen versuchen. Von Belgrad sind wir deshalb – und aufgrund vieler persönlicher Empfehlungen - weiterhin der Donau und somit dem Radweg “Eurovelo 6” gefolgt. Der Radweg führt über weite Strecken direkt über den Deich und die Wegbegebenheiten waren entsprechend abwechslungsreich... Bereits kurz nach dem wir die Stadt verlassen hatten, trafen wir zum ersten Mal einen älteren Herrn, welcher gemächlich seine kleine Ziegenherde zum Weiden führte. Dieses Bild hat sich in den folgenden Tagen einige Male wiederholt.
Die Donau prägt mit ihren Mäandern entsprechend sowohl Landschaft als auch das Leben hier massgeblich. Unzählige Fischer sitzen am Ufer oder legen ihre Netze mit kleinen Booten aus. Wir sind überrascht, dass es hier immer noch so “viel zu holen gibt”. Teils schwimmen richtige Teppiche von PET-Flaschen und anderem Plastik auf dem Wasser... :-(
Kurz vor der rumänischen Grenze – in Banatska Palanka verluden wir unsere Räder für eine Viertelstunde auf die Fähre. Am andern Ufer – in Ram – angekommen, trafen wir auf eine charakteristisch total andere Landschaft. Auf der Anhöhe gefiel es uns so gut, dass wir gleich eine Nacht dort in der Umgebung verbrachten. Anderntags ging es dann km um km Richtung Ðerdap-Nationalpark. Kurz vor Golubac eröffnet sich eine imposante Aussicht: auf einen Blick sind hier sowohl die weiteste, als auch die engste Stelle “das eiserne Tor”, der Donau ersichtlich. Wir staunten, genossen, saugten auf. Um die Schlucht in voller Länge zu beradeln, liessen wir uns drei Tage Zeit. Die Strasse führt, wo möglich, direkt dem Fluss entlang. Manchmal steigt sie an und verschwindet für einen kurzen Moment in einem der unzähligen unbeleuchteten Tunnels. Der “Eurovelo 6” macht zudem ein paar zusätzliche Schlaufen, welche uns einige Schweisstropfen kosteten, immer wieder aber auch mit landschaftlichen Bijoux entschädigten.
Bis nach Negotin sind wir weiter dem Fluss gefolgt. Nach der gebirgig geprägten Schlucht, wurde die Landschaft wieder deutlich offener. Acker- und Rebbau sind die prägenden Elemente. Dem Radweg folgend, wurden wir nebst teils schlechten Wegverhältnissen – einmal mussten wir gar umkehren, da der Weg aufgrund eines Erdrutsches und einer Unmenge umgefallener Bäume unpassierbar war – reichlich beschenkt, was die Fauna anbelangt. Smaragdeidechsen, Schlangen, Frösche, Schildkröten, Fasane, Wiedehopf, Rebhühner, Eisvogel, …
Zwei Tage, drei Pässe und viele Stunden Gegenwind später trafen wir zufrieden in Niš ein, wo wir uns gleich einen Pausetag gönnten.

Immer wieder macht die Gastfreundschaft der Serbinnen und Serben unsere Reise so reich... Sei es ein freundlicher Gruss oder sogar ein bekräftigendes “srećan put!” (gute Reise). Oder Miloš: Er hatte uns bereits auf der Brücke, welche von Beograd wegführt, gesehen. Wenige km später, direkt vor seinem Haus, wartete er auf uns und lud uns glatt vom Radweg zur Übernachtung ein. Seine Kinder schwatzten munter auf uns ein und wir waren bemüht die wenigen Wörter, die wir nun kennen aufzuschnappen. Zum Abendessen gab es einen herrlich deftigen serbischen Kohl-Fleisch-Eintopf. Anderntags konnte David gleich noch von Miloš' Werkstatt profitieren und das Schloss endlich fachmännisch anbringen. An diesem Tag gestaltete sich die Suche nach einem Plätzli etwas schwieriger und so landeten wir schliesslich einmal mehr auf einem noch geschlossenen Campingplatz. Zuerst machte es den Anschein, als wolle man nichts von uns wissen; schliesslich wurden wir jedoch von einem Ferienhäuschenbesitzer eingeladen, auf seinen privaten Grundstück das Zelt aufzustellen. Er selbst stieg keine zwei Minuten später ins Auto und ward nicht mehr gesehen. Bald schon sahen andere Dorfbewohner nach dem Rechten... Als wir verständlich machen konnten, dass wir aufgrund einer Einladung hier unser Zelt aufgestellt haben, wurden wir von Veroljub gleich zu Kaffee – also... einem Teller Bohneneintopf (nach unserem eigentlichen Znacht) und von seiner Frau Slavica selbstgebackenen Krapfen (da läuft mir schon nur beim Gedanken daran nochmals das Wasser im Munde zusammen) – eingeladen. Hier waren gerade die Grosskinder zu Besuch, welche ein klein wenig Deutsch und/oder Englisch verstehen. Das Sprechen kostete sie noch viel Überwindung, wurde aber zunehmend einfacher. Schliesslich lernten sie von uns einige Wörter und wir genossen eine geduldige Lektion Kyrillisch. Ach ja, wir lernen gerade wieder von Neuem Schreiben und Lesen... In Velika Gradište lädt uns Petar, der Besitzer der Billardbar, direkt von der Strasse zu einem Kaffee ein und zeigt uns dann gleich auch noch die beste Bäckerei im Stätchen. Ihm gehört auch der “Bike-Shop”, wo er, wie das Foto beweist, nebst Reperaturen auch Tüfteleien durchführt. Ein ander Mal erkundigen wir uns nach dem Trinkwasserbrunnen im Dorf (gibt es sozusagen überall). Den Weg dorthin können wir uns gleich sparen, die Flaschen werden im Haus gefüllt und wir bekommen auch gleich einen wunderbaren Kaffee aufgestellt. Als Krönung schaut noch ein Fotograf der Lokalzeitung vorbei... Hvala, hvala – herzlichen Dank – an euch alle!

Sprachlich stossen wir immer wieder an Grenzen, finden aber meist eine Lösung. Wenn weder Hände noch Füsse weiterhelfen, dann manchmal noch ein Stück Papier und ein Stift oder gar unser “ohneWörterBuch” (Daaanke Ilona!).

2 Kommentare

FLÜSSE UND BEGEGNUNGEN

7/4/2015

0 Kommentare

 
Ich sitze auf dem Bettsofa der kleinen 2,5-Zimmerwohnung von Senka und Gorica. Um mich herum wird gewirbelt. Senka räumt das Wohnzimmer auf und lässt den Staubsauger tanzen während Gorica abwechslungsweise in der Küche serbischen Fingerfood vorbereitet und im Wohnzimmer Papierhüte faltet. Flurina ist ebenfalls in der Hüte-faltenden Fraktion eingespannt worden. Kaum fertig mit Staubsaugen streicht Senka schon die nächste Rahmschicht auf den Regenbogenkuchen, welchen es zum Dessert geben soll. Das ganze Treiben, um mich als Blogautor herum hat einen Grund. Heute kommt Zoran, der dritte WG-Mitbewohner – er arbeitet jeweils für längere Zeit auf einen Kreuzfahrtschiff – wieder nach Hause. Es soll eine Überraschungsfeier für ihn geben. Einige Freunde wurden eingeladen.
Die ganze Szene spielt sich in Belgrad ab, wo wir zwei Tage ausspannen. Von unseren Warmshowers-Gastgeberinnen werden wir wunderbar beherbergt und herzlich umsorgt.

Rückblickend haben wir seit den letzten Zeilen schon wieder eine Menge erlebt. Maks hat uns eine super Streckempfehlung für die Weiterfahrt von Zagreb nach Belgrad abgegeben. Ebenfalls hat er uns Übernachtungsmöglichkeiten für die nächsten drei Nächte organisiert, sodass wir also nur noch in die Pedale treten mussten. Maks begleitete uns für die erste Etappe der Sava entlang bis nach Martinska Ves, wo wir noch einmal gemeinsam einkehrten, Tee und Schnaps vom Wirtshaus tranken und dazu eingekauftes Picknick verschlangen – eine lustige Zeit hatten. Vorbei an alten, für diese Region typischen Holzhäusern führte unser Weg nach Sisak, wo wir eine Nacht blieben. Dem Sumpf und Schwemmgebiet entlang der Sava folgend begeneten wir vielen Tieren. Hühner, Ziegen und Schafe laufen oft frei herum, hie und da sieht man ein Schwein im Schlamm oder wir begegneten den kleinen, kräftigen Sava-Pferden. In Čigoć, dem Storchendorf machten wir Halt und beobachteten die Störche, welche anfangs März bereits von Südafrika her kamen. Im Informationszentrum unterhielten wir uns lange mit dem “Wärter” über die Störche, deren Eigenheiten, über deren Zusammenleben und über die Region als solches. Auf den nächsten Kilometern auf dem wunderbaren Veloweg durch den Naturpark “Lonjsko Polje” bis nach Jasenovac fuhren wir vorbei an zig weiteren wunderbaren Dörfern mit Holzhäusern, von deren Giebeln abwechslungsweise Würste, Speck oder Schinkenkeulen herunterhingen.

Durch die von Maks vermittelten “Tuš I Krevet”-Übernachtungsmöglichkeiten kamen wir zu lustigen Begegnungen. So war die Kommunikation mit Zeljko in Sisak aufgrund der sprachlichen Barriere entsprechend herausfordernd. Er spricht eigentlich kein Englisch und die paar Brocken Kroatisch, welche wir uns angeeignet hatten, reichten kaum aus, um eine anständige Unterhaltung zu führen. Dennoch schaffte es Željko irgendwie, mit uns zu kommunizieren, uns die Umgebung zu zeigen und uns auf dem Markt klarzumachen, welche Bäckerei die besten Bureks macht. Wie recht er doch hatte, der Burek war wirklich klasse. Eine weitere lustige Begegnung hatten wir bei Antun in Jasenovac. Er ist der Vater von Ksenija, bei deren Wohnung wir ebenfalls eine Nacht verbringen durften. Da sie nicht da war, holten wir den Schlüssel bei Ihm ab und brachten ihn auch wieder zurück. Bei der Schlüsselrückgabe war er sehr um unser Wohl besorgt und deckte Flurina frisch aufgeschnittenes Trockenfleisch auf und David mit Schnaps ein. Dies war dann unser Morgenessen, nach welchem wohl auch die ganze Kurzwellenfunkwelt von unserem Aufenhalt und über unsere Weiterreise wusste. Und obschon Antun stets betonte, sein Englisch sei schlecht, wusste er uns einiges über die Region, die guten alten Zeiten vor dem Krieg und über die Kroaten zu berichten – halb Russisch, halb Englisch. Als wir uns dann schliesslich auf den Weg machten, gab er uns zwei prächtige Specktranchen, eine Paprikawurst und den Rest von Flurinas Frühstück als Proviant mit.
Überhaupt wurden wir immer und immer wieder mit einem Lächeln oder einem herzhaften Winken beschenkt. Nicht selten kam auch jemand auf uns zu, wollte wissen, wo wir herkommen, wo es hingehen soll. Oft hupen Lastwagenfahrer und Automobilisten kurz, während sie uns überholen oder winken uns zu. Hie und da zeigt man uns “Daumen hoch”.
Weiter den Empfehlungen von Maks folgend, steuerten wir bereits auf bosnischem Boden Richtung Bosanska Gradiška, wo wir eine Nacht verbrachten. Dejan, ein Freund eines Velofahrerkollegen von Maks stellte uns kurzerhand seine Zweitwohnung zur Verfügung. Die in einer kleinen Imbissbude für uns zubereiteten Cevapi schmeckten vorzüglich und nach einem unterhaltsamen Abend mit der Budenbelegschaft (Goran, Milana, Božana) schliefen wir herrlich und mit vollen Bäuchen ein.

Nach Weidereintritt in Kroatien wurden wir erstmals mit offensichtlichen Überresten des Balkankrieges konfrontiert. Vorerst trafen wir nahe der Grenze Häuser an – verlassene und noch bewohnte – welche Einschusslöcher von Artillerie kleineren bis mittleren Kalibers aufwiesen. Nach und nach häuften sich jedoch die vereinzelten Häuser und so standen wir plötzlich in einem nun gänzlich unbewohten Dorfteil, in welchem das ehemalige Dorfrestaurant, die Kirche vis-à-vis und die Häuser rundherum alle zerschossen, teilweise eingestürzt oder von Granaten arg verwüstet worden waren. Der kalte, böenartige Wind, welcher uns entgegenwehte, passte irgendwie zur Stimmung. In den darauffolgenden Dörfern stand es um die Bauten wieder besser, die arbeitenden Bauern, die spielenden Kinder und blühenden Bäume vermittelten neue, selbstverständliche Lebensfreude. Die Eindrücke hielten sich dennoch hartnäckig in unseren Köpfen während wir Gedankenversunken weiterradelten, ehe wir in Nova Gradiška eine Mittagspause einlegten.

Durch ein weites, liebliches Tal führte unsere Route nach Požega, welches wir rasch passierten, um in Velika unser Nachtlager zu errichten. Von Velika aus folgten wir im Papuk-Naturpark der holprigen Schotterstrasse bis auf den Pass bei Lapjak ehe wir nach rasanter Abfahrt entlang eines quellengespiesenen Bächleins in Jankovac eintrafen, welches seiner kleinen Grotte und des Wasserfalls wegen bekannt und ein beliebtes Ausflugsziel ist. Inmitten von etlichen Wanderern, Spaziergängern und Ausflüglern parkierten wir unsere Velos und genossen ein herrliches Sonntagsmenue mit Wein aus der Region. Der Papuk Naturpark mit seinen lieblichen Hügeln, weiten Buchenwäldern, Blumen und Flüsschen gefiel uns sehr.

Am Baggersee bei Borovik stellten wir unser Zelt erstmals offiziell auf dem Campingplatz auf, wofür wir jedoch nicht zahlen mussten. Da wir die einzigen Gäste waren, konnte sich Branko – der Campingbetreiber – viel Zeit für uns nehmen. Gemeinsam assen wir im Campinghäuschen von uns zubereitetes Ratatouille mit Couscous-Reis. Heftigen Windböen folgte zunehmend starker Regen und so wurde unser Zelt in der darauffolgenden Nacht auf die Probe gestellt. Es bestand die Regentaufe jedoch bestens und wir erwachten trocken und gut ausgeruht. Sogar zwei Fröschen bot das Zelt in dieser Nacht Unterschlupf.

Durch weite Agrarflächen gespickt mit Rebfeldern gelangten wir nach Đakovo. Das saubere und herausgeputzte Städtchen beherbergt das Wahrzeichen der Region, nämlich eine zweitürmige, 84m hohe Kathedrale, errichtet mit 8 Millionen roten Backsteinen als Sichtmauerwerk, wie man uns mitteilte. Vor der Kathedrale liessen wir uns das Mittagessen, eingekauft beim vom Branko empfohlenen Bäcker, schmecken ehe wir in Richtung Vinkovci durch die Kornkammer Kroatiens weiterreisten. Über Vinkovci gelangen wir in das an der Donau gelegene Vukovar. Viele neuere, moderne Bauten bilden das Zentrum von Vukovar und die Stadt machte einen geschäftigen Eindruck. Erst beim Besuch der Kirche wurde uns klar, wie stark die Ortschaft nahe der serbischen Grenze während des Krieges in Mitleidenschaft gezogen wurde und deshalb entsprechend neu aufgebaut werden musste.

Die letzte Nacht in Kroatien verbrachten wir in Ilok. Anka und Mihajlo beherbergten uns in Ihren Räumlichkeiten und boten einen “Sobe”-Service der Extraklasse. Anka kochte uns türkischen Kaffee bei der Ankunft, stellte uns die Küche zum Kochen des Abendessens zur Verfügung und servierte uns zu diesem Bier. Am nächsten Morgen tischte sie uns frisch zubereitete Fotzelschnitten zum Kaffee auf und Mihajlo holte seine Harmonika hervor, auf welcher er uns “nur kurz ein paar Melodien” zum Besten gab. Wir erlebten bei diesen beiden innert so kurzer Zeit so viel Gutmütig- und Herzlichkeit, dass uns der Abschied bei Ihnen und von Kroatien unerwartet schwer fiel.

Über einen kleinen Landgrenzübergang gelangten wir nach Serbien, wo wir in Novi Sad in einem der vielen Hochhäuser der Stadt im siebten Stock bei Zoran, einem Triathlet und Sportbegeisterten übernachten konnten. Er erzähle uns von seinen beachtlichen Velotouren, welche schon fast die ganze Welt umspannen und konnte uns wertvolle Tipps für die Weiterreise nach Belgrad geben.

In zwei Etappen mit Zeltübernachtung auf dem Dorfsportplatz in Stari Banovci erreichten wir Belgrad. Nach Benützung des berühmten Fahrradlifts bei der Brankov-Brücke gelangten wir ins Stadtzentrum, zum ebenso berühmten Platz Slavjia, wo unsere Warmshowers-Gastgeberin auf uns wartete. Auf einer atemberaubenden Fahrradtour, der ortskundigen Senka hinterher, erfuhren wir die Hauptstadt Serbiens in Windeseile und konnten uns so sehr schnell einen Überblick über die Sehenswürdigkeiten verschaffen. Vorbei gings an der grössten orthodoxen Kirche ausserhalb Russlands (St. Sava Kathedrale), dem Usče-Hochhaus, den Regierungsgebäuden, dem Stadttheater, durch die Haupteinkaufstrasse bis zur Kalemegdan-Festung. Viele Eindrücke in kurzer Zeit. In den vier Tagen, welche wir bei Senka und Gorica verbringen durften, konnten wir auf eigene Faust weitere Ecken der Stadt auf eigene Faust erkunden. Wir hatten eine super Zeit bei Senka und Gorica, lachten viel, konnten uns die Bäuche mit den besten Mahlzeiten aus ihrem Repertoire (u.a. Mousaka und Pittas) vollschlagen und erfuhren einiges über Belgrad und Serbien. Herzensdank für die super Zeit zusammen! Die eingehend beschriebenen Vorbereitungen für das Empfangsfest von WG-Mitbewohner Zoran lohnten sich und trugen zu einem fröhlichen, lebsamen Beisammensein bei.
0 Kommentare

    ARCHIV

    März 2018
    April 2016
    Januar 2016
    Dezember 2015
    November 2015
    Oktober 2015
    September 2015
    August 2015
    Juni 2015
    Mai 2015
    April 2015
    März 2015
    Februar 2015
    November 2014

    KATEGORIEN

    Alle
    Abreise
    Allgemein
    David
    Flurina
    Iran
    Tajikistan
    Türkei
    Turkmenistan
    Unterwegs
    Usbekistan

Powered by Create your own unique website with customizable templates.