Bei wolkenverhangenem Himmel in diversen Grautönen fahren wir mal am Rhein, mal etwas davon entfernt südwärts. Der Kaffee und die obligate Radlersüssigkeit schmecken uns vorzüglich im modern eingerichteten Tea-Room. Und der Preis lässt keinen Zweifel daran, dass wir im Europarkstädtchen Rust unsere heutige Znünipause abhalten und die Hochpreisinsel Schweiz wohl nicht mehr all zu weit weg ist.
Wir verlassen das Zentrum von Hamburg durch den alten Elbtunnel und staunen über dieses doch schon über Hundertjährige Bauwerk. Heute wird der 426m lange und mit Keramikreliefs verzierte Tunnel hauptsächlich von Fussgängern und Radfahrerinnen benutzt. Früher wurden mit den Aufzügen gar Kraftfahrzeuge befördert! Auf der anderen Seite lassen wir uns dann vom Radweg durch das Labyrinth von Schienen, Kanälen, Schiffscontainern, Lager- und Fabrikhallen leiten. Durch eine verschneite Landschaft fahren wir mit dem modernen Sapsan-Zug von der russischen Hauptstadt in jene Stadt, die als „in Russland und doch nicht russisch“ beschrieben wird. St. Petersburg mutet denn in vieler Hinsicht auch wirklich schon europäisch an. War ja auch der Plan von Peter dem ersten... Von Ulan-Ude herkommend schlängelt sich der Zug gemächlich durch das Weite Tal der Selenga. Durchs Fenster sehen wir verschlafene Dörfer. Einige Häuschen stehen in arger Schieflage. Wettergebleichtes und grau schimmerndes Holz soweit das Auge reicht. Ebenso in Blau- und Grüntönen gestrichene Fensterrähmen. Und Birken, Birken, Birken, Birken, … Am fünften Dezember nehmen wir nach genau einem Monat wieder Abschied vom Land der aufgehenden Sonne, das uns in so vieler Hinsicht positiv überrascht hat. Es ist ein emotionaler Abschied...! |