Nach unserer Stadtbesichtigung während des Verlassens von Samarkand, die übrigens wider Erwarten trotzdem ¾-Tag dauerte, kaufen wir entlang der holprigen Route die alten Bekannten ein: Zwiebeln, Knoblauch, Tomaten, Brot und Chrömeli landen einmal mehr in Flurinas Tasche vorne links. Die holprigen Schlaglöchergräben mit Asphalt dazwischen bringen uns mit gemächlichem Tempo in südliche Richtung auf die M39. Unterwegs können wir bei Mohammad, gerade im Garagengraben eine Lada-Hinterachsaufhängung schweissend, den sich erneut leicht gelockerten Fahrradständer von Davids Stahlross anziehen. Dabei gibt sich ein kurzweiliges Gespräch über Reiseträume, Perspektiven in Usbekistan und in der Schweiz – in Deutsch. Wow!
Von Bukhara fahren wir über Holperpisten an den Todaköl (See), wo wir eine angenehme Nacht verbringen und am anderen Morgen mit einem schönen Sonnenaufgang in den Tag starten. Wir nehmen diese Energie mit und können so unserem Freund “Chutterli” doch für eine ganze Weile etwas gelassener die Stirne bieten. Wir verlassen den fruchtbaren Gürtel rund um den See und gelangen abermals in die Steppe. Irgendwie auch ganz schön – aber langsam beginnt uns das saftige Grün doch etwas zu fehlen... Über einen kleinen und steilen Pass gelangen wir schliesslich nach Navoiy, wo wir am künstlichen Badesee eine ausgedehnte Mittagspause einlegen. Das breite Tal durch welches wir nun bis Samarkand radeln ist – zumindest im Grund – wiederum fruchtbar und grün. Überall – aber wirklich überall! - werden am Strassenrand Melonen in allen erdenklichen Formen angeboten. Und die schmecken ja soooo köstlich! Kurz bevor wir in Samarkand einfahren, können wir zudem unseren 7002. Kilometer feiern. :-) Wir sind überglücklich, als wir nach nur einer Viertelstunde Wartezeit auf dem turkmenischen Konsulat in Mashhad unsere Transitvisa in der Hand halten. Glückspilze! Wir haben gar sieben Tage erhalten – die meisten Tourenfahrer erhalten bloss deren fünf. Nun ist unser “Panini-Büechli” also soweit voll, dass wir den Fahrrad-Teil unserer Reise problemlos in Angriff nehmen können. Juhuu! Unser motorisiertes Wüstenschiff schwankt unaufhörlich und ich kann das ratternde Geräusch des Motors vernehmen. Draussen konnte David gerade das erste “Achtung Kamele”-Schild entdecken. Drinnen knistert noch hie und da ein PicNic-Säckli. Und vereinzelt höre ich noch Löffel, welche Zucker in den mitgebrachten Teegläsern verrühren. Langsam wird es ruhig. Am Boden im Zwischengang schlafen friedlich Kinder. Draussen ist es dunkle Nacht. Wegen des reflektierenden Glases, kann ich durchs Fenster nur vereinzelt Sterne erkennen. Wir fahren mit dem Bus durch die Kavir-Wüste... und werden in den Morgenstunden in der zweitgrössten Stadt Irans, Mashhad, ankommen. Es soll vorerst unsere letzte Busfahrt sein. Und wir sind froh darüber! Langsam aber sicher “gramüselet” es uns so richtig in den Beinen... Nun aber alles der Reihe nach: Fast eine Woche haben wir in der iranischen Hauptstadt Tehran verbracht. Die Stadt selbst vermochte uns wenig zu begeistern und so gibt es einmal mehr vor allem von den Begegnungen zu berichten. Der zweite Tag in Iran macht uns zu Millionären! Wir wechseln zum ersten Mal die mitgebrachten amerikanischen Dollar in iranische Rial: 1Dollar bringt momentan 33000 Rial. Man/Frau rechne...
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