Durch eine verschneite Landschaft fahren wir mit dem modernen Sapsan-Zug von der russischen Hauptstadt in jene Stadt, die als „in Russland und doch nicht russisch“ beschrieben wird. St. Petersburg mutet denn in vieler Hinsicht auch wirklich schon europäisch an. War ja auch der Plan von Peter dem ersten...
Viele Häuser entspringen den Federn und Ideen italienischer Architekten. Wir lassen uns treiben, saugen, das was noch wirklich russisch ist auf und tasten uns sanft auch wieder an europäische Verhältnisse heran. Zum Abschluss gönnen wir uns dann noch eine richtige Portion Russland: wir besuchen einen Eishockey-Match, in welchem die Heimmannschaft, SKA Petersburg, in letzter Minute durch einen Penalty gegen die sibirischen Amurtiger aus Khabarovsk (da waren wir ja auch schon... :-)) verlieren. Vom Dach der Isaaks-Kathedrale blicken wir über die riiesige Stadt – können die bunten Zwiebeltürme der Auferstehungskirche erblicken, ebenso sehen wir an die weiss-grüne Fassade des immensen Eremitage (auch Winterpalast genannt und die grösste KunstgalerieRusslands), auf der anderen Seite der Neva thront die Peter und Paul- Festung. Am letzten Abend sehen wir uns im Michailowsky-Theater das Ballett „der Nussknacker“ an. Wow, das war toll!
Nach gut sechs Wochen verlassen wir Russland, die Fähre läuft aus dem Hafen von St.Petersburg aus. Wobei „Fähre“ ja nicht der treffende Ausdruck ist...! Finden sich doch die beiden Heimwehradler plötzlich auf einem Kreuzfahrtschiff mit allem drum und dran wieder... Ojeoje... Und das Beste: wir dachten, die Fähre würde uns direkt nach Stockholm bringen – waren aber schon ein bisschen erstaunt, wie lange die Überfahrt dauern würde. Das Rätsel löst sich, als wir am Info-Desk einen Stadtplan von Helsinki finden... Tja, erstens kommts anders und zweitens als man denkt! So geniessen wir einen Tag in der finnischen Hauptstadt und füllen ihn hauptsächlich damit uns die Bäuche vollzuschlagen. Riisipirakka, Pulla, Kahvi, ... mmh!
Auf Deck sehen wir zu, wie Helsinki mit dem letzten Tageslicht langsam verschwindet. Anderntags empfängt uns Stockholm mit einem wunderbar sonnigen Morgen. Wir verweilen drei Tage in dieser Stadt und lassen uns von ihrem Charme, den alten bunten Häusern und den unzähligen Kanälen faszinieren. Besonderen Gefallen finden wir am Kindermuseum „Junibacken“. Da steht das Haus von Petersson und Findus, man kann zu Karlsson aufs Dach steigen oder durchs Mumin-Tal spazieren. Während der leider viel zu kurzen Fahrt mit der Bahn entdecken wir verschiedenste Figuren aus Geschichten von Astrid Lindgren. Im oberen Stock finden wir sogar eine echte Villa Kunterbunt... Das finden die beiden grossen Langstrümpfe richtig toll! :-) Liebe Gotte- und Götti-Kinder, wenn ihr wüsstet, wie fest wir an diesem Tag an euch gedacht haben...!
Mit dem Nachtzug gehts dann nach Malmö. Oh, da kommt fast nochmals ein bisschen Transsib-Atmosphäre auf. Einzig, dass der Samowar und die freundliche Zugbegleitung fehlt... Nach einem Schlender-Kaffee-Tag in Malmö gehts nur noch über den Öre-Sund. Und dann sind wir in K O P E N H A G E N...! Seit vier Monaten sprechen wir davon hier anzukommen… Davids Cousine empfängt uns „schon fast zu Hause“ und während einer ganzen Woche – in welcher wir uns Zeit nehmen administratives und mechanisches Zeugs zu erledigen – dürfen wir bei ihr sein. Wir erleben eine total schöne Zeit zusammen. Liebe Malin, du bist unser erster dänischer Engel! Übrigens haben sich auch unsere Velos total wohl gefühlt bei dir und waren gut erholt für den letzten Teil unserer Reise…
So radeln wir nach einer letzten Runde durch die bunte Stadt der kleinen Meerjungfrau südwärts los und verbringen unsere erste Nacht in der grünen Villa direkt am Strand. Oh, wie wir das geniessen! Jeder Handgriff ist vertraut und so sind wir auch am nächsten Morgen bereits wieder früh unterwegs. Der Tag wird lang. Der Wind wird immer stärker, es beginnt zu regnen und schliesslich wird uns noch ein Plattfuss „geschenkt“. Wir sind ganz schön dankbar, dass wir uns am Abend bei Tage und Pia – unseren „warmshower“-Gastgebern – bei einer heissen Suppe und in einem warmen Bett aufwärmen können. Anderntags regnet es bereits von Beginn weg und der Wind bläst uns in die Gesichter. Als wir den zweiten Plattfuss behandeln müssen, steht fest, dass wir unser Tagesziel nicht erreichen werden. In einem kleinen Laden frage ich nach Übernachtungsmöglichkeiten in der Nähe. Ein Paar, das gerade an der Kasse steht, engagiert sich und so habe ich kurze Zeit später eine Nummer und eine Adresse in der Hand. Kaum bin ich draussen und versuche mit klammen Fingern wieder in meine „pflotschnassen“ Handschuhe zu schlüpfen, kommen eben diese beiden erneut auf uns zu. ... und laden uns ein, die Nacht bei ihnen zu verbringen. Marianne und Peer, ihr seid unsere zweiten dänischen Engel! Die Begegnung und der schöne Austausch mit euch, eure unglaubliche Gastfreundschaft, war an diesem nasskalten Tag wunderbares Seelenbalsam.
Unser Freund „Chutterli“ scheint sich total zu freuen, dass wir nun endlich wieder auf den Strassen unterwegs sind und bläst uns mit vollster Kraft entgegen. Böen blasen uns manchmal wortwörtlich von der Strasse, wenn LKWs uns überholen entsteht eine gefährliche Sogwirkung. Für ein Stück schieben wir unsere „Göppel“ sogar. Gegen Abend haben wir erst 20km erstrampelt und erkämpft... Müde erreichen wir den Fährhafen in Rødby und stellen unsere Räder neben unzähligen LKWs in den Bauch des grossen Schiffes. Die Überfahrt verschlafen wir beide... Auf der deutschen Insel Fehmarn, finden wir glücklicherweise bald ein erstaunlich windgeschütztes Plätzli, wo wir unser Zelt aufstellen können. Kurze Zeit später wirds auch dunkel in der grünen Villa – wir sind müüüde! Das Rauschen und Tosen des Windes übertönen das Brummen der nahe an uns vorbeisausenden LKWs, wir schlafen tief.
Am nächsten Morgen queren wir die Ostseeinsel und sind froh hie und da im Schutz einer Hecke radeln zu können. Der Wind bläst immer noch kräftig aus Westen. Jedenfalls so stark, dass wir auf der Brücke über den Fehmarnsund unsere bepackten Drahtesel schieben müssen und das Flattern der Kapuze unser Trommelfell arg strapaziert. Zudem beginnen unsere Mägen schon bald zu knurren und so machen wir uns schliesslich im Windschutz einer Bushaltestelle über unseren letzten Proviant her. Mittwochnachmittags sind hier ganz im Norden von Deutschland alle Dorfläden geschlossen. Die Beizen ebenso. Brunnen gibt es keine. Und Menschen, die wir fragen könnten, sind bei diesen Temperaturen und diesem Wind kaum anzutreffen. Wo wir wohl Wasserreserven auffüllen können? Bei der Katenräucherei in Neukirchen werden uns schliesslich die Flaschen aufgefüllt. Und wir werden gleich noch zu einem heissen Tee eingeladen! Vielen herzlichen Dank liebe Geschwister Kinder! – das hat nicht nur unsere Hände, sondern auch unsere Herzen erwärmt. Schliesslich dürfen wir sogar einen Blick in die Räucherei werfen und die Gastgeber posieren mit einem guten Stück fürs Erinnerungsfoto.
Über sanfte Hügel, durch kräftige Mischwälder, entlang von kleinen Flüssen und Seen radeln wir mit deutlich weniger Wind am nächsten Tag über Eutin die 80km bis zu Martina und Hardy. Die beiden tollen „warmshower“-Gastgeber schenken uns eine warme Dusche, ein sooo leckeres Abendessen, viel menschliche Wärme und gute Tipps sowohl für die Weiterfahrt als auch für die bevorstehende Stadtbesichtigung.
Einen ganzen Tag nehmen wir uns Zeit die Hansestadt an der Elbe zu erkundigen. Hamburg ist ja so vielseitig! Wir staunen über die vielen Container im Hafen. Von der Aussichtsplattform sieht das ganze aus, wie Legosteine, die hier aufeinander gebaut werden. Der Elbe folgend gelangen wir an den alten Fischmarkt und später in die Speicherstadt. Dieser Lagerhauskomplex, welcher von den Kanälen her bedient wurde, steht seit kurzem auf der Liste der Unesco-Welterben. Eindrucksvoll ragen die roten Backstein-Mauern in die Höhe. Moderne Architektur prägt die Hafencity, durch welche wir mit unseren Rädern sausen, bevor wir auf dem Rückweg zum Hostel durch die Altstadt den „Michel“ (Michaelskirche) bestaunen und uns mit Krachmandeln stärken. Schliesslich wohnen wir dem Treiben entlang der berühmt-berüchtigten Reeperbahn bei und schlagen uns am Abend des letzten Pausentags die Bäuche voll.
Nach gut sechs Wochen verlassen wir Russland, die Fähre läuft aus dem Hafen von St.Petersburg aus. Wobei „Fähre“ ja nicht der treffende Ausdruck ist...! Finden sich doch die beiden Heimwehradler plötzlich auf einem Kreuzfahrtschiff mit allem drum und dran wieder... Ojeoje... Und das Beste: wir dachten, die Fähre würde uns direkt nach Stockholm bringen – waren aber schon ein bisschen erstaunt, wie lange die Überfahrt dauern würde. Das Rätsel löst sich, als wir am Info-Desk einen Stadtplan von Helsinki finden... Tja, erstens kommts anders und zweitens als man denkt! So geniessen wir einen Tag in der finnischen Hauptstadt und füllen ihn hauptsächlich damit uns die Bäuche vollzuschlagen. Riisipirakka, Pulla, Kahvi, ... mmh!
Auf Deck sehen wir zu, wie Helsinki mit dem letzten Tageslicht langsam verschwindet. Anderntags empfängt uns Stockholm mit einem wunderbar sonnigen Morgen. Wir verweilen drei Tage in dieser Stadt und lassen uns von ihrem Charme, den alten bunten Häusern und den unzähligen Kanälen faszinieren. Besonderen Gefallen finden wir am Kindermuseum „Junibacken“. Da steht das Haus von Petersson und Findus, man kann zu Karlsson aufs Dach steigen oder durchs Mumin-Tal spazieren. Während der leider viel zu kurzen Fahrt mit der Bahn entdecken wir verschiedenste Figuren aus Geschichten von Astrid Lindgren. Im oberen Stock finden wir sogar eine echte Villa Kunterbunt... Das finden die beiden grossen Langstrümpfe richtig toll! :-) Liebe Gotte- und Götti-Kinder, wenn ihr wüsstet, wie fest wir an diesem Tag an euch gedacht haben...!
Mit dem Nachtzug gehts dann nach Malmö. Oh, da kommt fast nochmals ein bisschen Transsib-Atmosphäre auf. Einzig, dass der Samowar und die freundliche Zugbegleitung fehlt... Nach einem Schlender-Kaffee-Tag in Malmö gehts nur noch über den Öre-Sund. Und dann sind wir in K O P E N H A G E N...! Seit vier Monaten sprechen wir davon hier anzukommen… Davids Cousine empfängt uns „schon fast zu Hause“ und während einer ganzen Woche – in welcher wir uns Zeit nehmen administratives und mechanisches Zeugs zu erledigen – dürfen wir bei ihr sein. Wir erleben eine total schöne Zeit zusammen. Liebe Malin, du bist unser erster dänischer Engel! Übrigens haben sich auch unsere Velos total wohl gefühlt bei dir und waren gut erholt für den letzten Teil unserer Reise…
So radeln wir nach einer letzten Runde durch die bunte Stadt der kleinen Meerjungfrau südwärts los und verbringen unsere erste Nacht in der grünen Villa direkt am Strand. Oh, wie wir das geniessen! Jeder Handgriff ist vertraut und so sind wir auch am nächsten Morgen bereits wieder früh unterwegs. Der Tag wird lang. Der Wind wird immer stärker, es beginnt zu regnen und schliesslich wird uns noch ein Plattfuss „geschenkt“. Wir sind ganz schön dankbar, dass wir uns am Abend bei Tage und Pia – unseren „warmshower“-Gastgebern – bei einer heissen Suppe und in einem warmen Bett aufwärmen können. Anderntags regnet es bereits von Beginn weg und der Wind bläst uns in die Gesichter. Als wir den zweiten Plattfuss behandeln müssen, steht fest, dass wir unser Tagesziel nicht erreichen werden. In einem kleinen Laden frage ich nach Übernachtungsmöglichkeiten in der Nähe. Ein Paar, das gerade an der Kasse steht, engagiert sich und so habe ich kurze Zeit später eine Nummer und eine Adresse in der Hand. Kaum bin ich draussen und versuche mit klammen Fingern wieder in meine „pflotschnassen“ Handschuhe zu schlüpfen, kommen eben diese beiden erneut auf uns zu. ... und laden uns ein, die Nacht bei ihnen zu verbringen. Marianne und Peer, ihr seid unsere zweiten dänischen Engel! Die Begegnung und der schöne Austausch mit euch, eure unglaubliche Gastfreundschaft, war an diesem nasskalten Tag wunderbares Seelenbalsam.
Unser Freund „Chutterli“ scheint sich total zu freuen, dass wir nun endlich wieder auf den Strassen unterwegs sind und bläst uns mit vollster Kraft entgegen. Böen blasen uns manchmal wortwörtlich von der Strasse, wenn LKWs uns überholen entsteht eine gefährliche Sogwirkung. Für ein Stück schieben wir unsere „Göppel“ sogar. Gegen Abend haben wir erst 20km erstrampelt und erkämpft... Müde erreichen wir den Fährhafen in Rødby und stellen unsere Räder neben unzähligen LKWs in den Bauch des grossen Schiffes. Die Überfahrt verschlafen wir beide... Auf der deutschen Insel Fehmarn, finden wir glücklicherweise bald ein erstaunlich windgeschütztes Plätzli, wo wir unser Zelt aufstellen können. Kurze Zeit später wirds auch dunkel in der grünen Villa – wir sind müüüde! Das Rauschen und Tosen des Windes übertönen das Brummen der nahe an uns vorbeisausenden LKWs, wir schlafen tief.
Am nächsten Morgen queren wir die Ostseeinsel und sind froh hie und da im Schutz einer Hecke radeln zu können. Der Wind bläst immer noch kräftig aus Westen. Jedenfalls so stark, dass wir auf der Brücke über den Fehmarnsund unsere bepackten Drahtesel schieben müssen und das Flattern der Kapuze unser Trommelfell arg strapaziert. Zudem beginnen unsere Mägen schon bald zu knurren und so machen wir uns schliesslich im Windschutz einer Bushaltestelle über unseren letzten Proviant her. Mittwochnachmittags sind hier ganz im Norden von Deutschland alle Dorfläden geschlossen. Die Beizen ebenso. Brunnen gibt es keine. Und Menschen, die wir fragen könnten, sind bei diesen Temperaturen und diesem Wind kaum anzutreffen. Wo wir wohl Wasserreserven auffüllen können? Bei der Katenräucherei in Neukirchen werden uns schliesslich die Flaschen aufgefüllt. Und wir werden gleich noch zu einem heissen Tee eingeladen! Vielen herzlichen Dank liebe Geschwister Kinder! – das hat nicht nur unsere Hände, sondern auch unsere Herzen erwärmt. Schliesslich dürfen wir sogar einen Blick in die Räucherei werfen und die Gastgeber posieren mit einem guten Stück fürs Erinnerungsfoto.
Über sanfte Hügel, durch kräftige Mischwälder, entlang von kleinen Flüssen und Seen radeln wir mit deutlich weniger Wind am nächsten Tag über Eutin die 80km bis zu Martina und Hardy. Die beiden tollen „warmshower“-Gastgeber schenken uns eine warme Dusche, ein sooo leckeres Abendessen, viel menschliche Wärme und gute Tipps sowohl für die Weiterfahrt als auch für die bevorstehende Stadtbesichtigung.
Einen ganzen Tag nehmen wir uns Zeit die Hansestadt an der Elbe zu erkundigen. Hamburg ist ja so vielseitig! Wir staunen über die vielen Container im Hafen. Von der Aussichtsplattform sieht das ganze aus, wie Legosteine, die hier aufeinander gebaut werden. Der Elbe folgend gelangen wir an den alten Fischmarkt und später in die Speicherstadt. Dieser Lagerhauskomplex, welcher von den Kanälen her bedient wurde, steht seit kurzem auf der Liste der Unesco-Welterben. Eindrucksvoll ragen die roten Backstein-Mauern in die Höhe. Moderne Architektur prägt die Hafencity, durch welche wir mit unseren Rädern sausen, bevor wir auf dem Rückweg zum Hostel durch die Altstadt den „Michel“ (Michaelskirche) bestaunen und uns mit Krachmandeln stärken. Schliesslich wohnen wir dem Treiben entlang der berühmt-berüchtigten Reeperbahn bei und schlagen uns am Abend des letzten Pausentags die Bäuche voll.