Wir verlassen das Zentrum von Hamburg durch den alten Elbtunnel und staunen über dieses doch schon über Hundertjährige Bauwerk. Heute wird der 426m lange und mit Keramikreliefs verzierte Tunnel hauptsächlich von Fussgängern und Radfahrerinnen benutzt. Früher wurden mit den Aufzügen gar Kraftfahrzeuge befördert! Auf der anderen Seite lassen wir uns dann vom Radweg durch das Labyrinth von Schienen, Kanälen, Schiffscontainern, Lager- und Fabrikhallen leiten.
Im Verlauf des Nachmittags gelangen wir bei Jesteburg in das Gebiet der Lüneburger Heide. Oh, ist das ein Radeln hier! Wir geniessen sowohl die weiten offenen Flächen als auch die kleinen Kiefernwäldern. Entdecken erste Heidschnucken und bestaunen die riiiesigen, teils versteckten, Fachwerk-Gehöfte. Zum Abschluss des Tages werden wir mit einem kitschig-intensiven Sonnenuntergang beschenkt.
Meike, welche uns mit ihrer Familie für eine Nacht beherbergt hat, zeigt uns am anderen Morgen die Heide um Schneverdingen. Sie kennt die Radwege hier fast wie ihre eigene Hosentasche und kann uns wirklich gute Tipps geben für unsere Weiterreise südwärts. Der Leine folgend gelangen wir in zwei Etappen schliesslich nach Hannover, wo wir von Petrus mit einer kräftigen Dusche empfangen werden. Auch diese Stadt, so scheint uns im Durchradeln, birgt viel Interessantes. Doch uns zieht es nun wirklich nach Hause und so verlassen wir die Stadt nach einer erholsamen Nacht an der Wärme gleich wieder.
Das Wetter ist und bleibt wechselhaft, oft grau, manchmal regnet es, hie und da können wir einen Sonnenstrahl erhaschen, dann bläst der Wind wieder eine Wolke davor. „Eine Gepäckradtour…!? Im Winter…!?“ werden wir oftmals erstaunt gefragt. „Ja!“ Wir haben uns bereits so ans draussen sein und diese Temperaturen gewöhnt, dass wir schlichtweg vergessen, dass dies etwas nicht ganz alltägliches ist… So suchen wir uns auch an einem nass-kühlen Abend wieder einen Platz, wo wir unsere grüne Villa aufstellen können. Dazu fahren wir auf den Hügel zwischen Schulenburg und Nordstemmen. Dort finden wir zu unserem Erstaunen ein tolles Schloss, welches wir im spärlichen Licht gerade noch erkennen können. Während wir staunen, werden wir von einer Spaziergängerin mit Hund angesprochen. Gleich erzählt sie uns viel Interessantes über die Geschichte und das jetzige Dasein des Schlosses. Da sind wir ja an einem ganz aussergewöhnlichen Fleck gelandet!
Und heute stellen wir unser Zelt nicht auf. Tatjana lädt uns ein, bei ihr zu Hause zu übernachten. Und wir verbringen einen unvergesslichen Abend! Umgeben von Hauskönig und –kater Panther und dem quirrligen Hund Fridolin tauschen wir Geschichten, welche das Leben und das Reisen schreiben und lachen viel. Manchmal trifft man unterwegs Menschen, hat eine gute Zeit mit ihnen und plötzlich hat man das Gefühl, diese schon seit jeher zu kennen… Morgens dann verabschieden wir uns nur ungerne. Die tolle Zeit, gibt uns aber ganz schön Power und so erreichen wir das Schloss heute viel einfacher als gestern. Wir sind noch im letzten Abschnitt, als uns unsere Gastgeberin mit dem Auto einholt. „Glücklicherweise“ hat einer ihrer Patienten abgesagt und so nimmt sie sich Zeit uns das Schloss zu zeigen. Tatjana macht hier regelmässig Theaterführungen und bringt ihren Zuschauern dabei die Geschichte des Schlosses aus verschiedenen Perspektiven (eben auch als (Schloss-)Geist) näher. Ein richtiges Märchen- und Geschichtenschloss! Liebe Tatj, hab tausend Dank für Alles!
Wir folgen der Leine, durch liebliche weite Täler, entlang von künstlichen, nun aber sehr schön gewachsenen Auenlandschaften (Hochwasserrückhaltebecken), beobachten Kormorane, Schwäne und tausende von Graugänsen und geniessen ein paar Sonnenstrahlen, die die Nase kitzeln.
Eine Nacht scheint uns besonders kalt und wir schlafen entsprechend wenig. Als wir morgens den Reissverschluss öffnen und in die Welt hinaus „glüüsle“ wird auch gleich klar warum. Die Natur trägt ein Kleid aus Raureif… So schnell dies mit eisig kalten Händen geht, räumen wir die ebenfalls über und über mit Reif geschmückte grüne Villa zusammen und suchen uns in der nächsten Stadt, Göttingen, eine „warme Stube“. Bei Kaffee und Frühstück tauen wir allmählich wieder auf.
Unser nächstes Ziel heisst Hannoversch Münden. Wir erreichen die kleine, gut erhaltene Fachwerk-Stadt über die ersten richtigen Hügel – so mit Schwitzen beim Hochfahren und so – und nehmen uns dann eine ganze Weile Zeit all diese wunderschönen alten Häuser zu betrachten. Mit einem sehr leckeren Abendessen in einem gemütlichen türkischen Lokal stärken wir uns für die restlichen Kilometer der nun nächtlichen Fahrt nach Kassel. Hier dürfen wir bei Lisa und Tim warm duschen.
Seit Hann. Münden folgen wir der Fulda, welche zur Zeit und aufgrund der vielen Regenfälle viel Wasser trägt. Da dies hier wohl nichts Spezielles ist, gibt es für bestimmte Abschnitte zwei unterschiedlich geführte Radwege. Nachdem wir einmal nasse Füsse gekriegt haben, folgen wir jenem mit der Aufschrift „bei Hochwasser“. Unterwegs durchqueren wir immer wieder wunderschöne Fachwerk-Dörfer und –Städtchen. Irgendwo inmitten weiter Felder erradeln wir den 10 002.km… Entlang der Strecke gibt es vieles zu Sehen, Entdecken, Erleben und wir nehmen uns gerne Zeit dafür. Nun steht aber fest, dass wir mit diesem „gondeln“ und der noch bevorstehenden Strecke unser Ziel in der Schweiz nicht rechtzeitig erreichen können. Deshalb setzen wir uns in Bad Hersfeld für einen halben Tag in den Zug und kommen abends in Karlsruhe an.
Am Bahnsteig werden wir von Jürgen, einem Familienfreund von Flurina, empfangen. Was für ein Wiedersehen! Alle drei zusammen radeln wir die paar Kilometer nach Ettlingen. Hier macht Jürgen für uns eine Stadtführung der besonderen Art. Er kennt seine Stadt gut und kann uns auf viele Details und Geschichten aufmerksam machen. Spannend! Nach einem gemeinsamen Abendessen in einem originalen Lokal, entdecken wir in Jürgens Modelleisenbahn- und Miniaturenreich viele liebevolle Details.
Ausgeschlafen brechen wir am andern Morgen auf, die letzten gut 200km bis zur Schweizergrenze zu erradeln. Es scheint uns noch ganz unrealistisch, dass wir nun wirklich schon so nahe sind… Für die nächsten drei Tage folgen wir dem Rhein. Grosse Marchsteine zeigen, zum einen wie viele Kilometer bis zu Grenze und zum anderen bis zur Quelle noch bleiben. Zu grossen Teilen können wir direkt auf dem Damm fahren. Ein Radweg der uns ermöglicht die grossen Frachter und die kleinen Wasservögel zu beobachten. Da es kein Verkehr hat, können wir unsere Gedanken tanzen lassen – wir erinnern uns an die Anfänge unserer Tour, an Highlights und Begegnungen. Und wir malen uns aus, wie es wohl sein wird wieder zu Hause zu sein…
Meike, welche uns mit ihrer Familie für eine Nacht beherbergt hat, zeigt uns am anderen Morgen die Heide um Schneverdingen. Sie kennt die Radwege hier fast wie ihre eigene Hosentasche und kann uns wirklich gute Tipps geben für unsere Weiterreise südwärts. Der Leine folgend gelangen wir in zwei Etappen schliesslich nach Hannover, wo wir von Petrus mit einer kräftigen Dusche empfangen werden. Auch diese Stadt, so scheint uns im Durchradeln, birgt viel Interessantes. Doch uns zieht es nun wirklich nach Hause und so verlassen wir die Stadt nach einer erholsamen Nacht an der Wärme gleich wieder.
Das Wetter ist und bleibt wechselhaft, oft grau, manchmal regnet es, hie und da können wir einen Sonnenstrahl erhaschen, dann bläst der Wind wieder eine Wolke davor. „Eine Gepäckradtour…!? Im Winter…!?“ werden wir oftmals erstaunt gefragt. „Ja!“ Wir haben uns bereits so ans draussen sein und diese Temperaturen gewöhnt, dass wir schlichtweg vergessen, dass dies etwas nicht ganz alltägliches ist… So suchen wir uns auch an einem nass-kühlen Abend wieder einen Platz, wo wir unsere grüne Villa aufstellen können. Dazu fahren wir auf den Hügel zwischen Schulenburg und Nordstemmen. Dort finden wir zu unserem Erstaunen ein tolles Schloss, welches wir im spärlichen Licht gerade noch erkennen können. Während wir staunen, werden wir von einer Spaziergängerin mit Hund angesprochen. Gleich erzählt sie uns viel Interessantes über die Geschichte und das jetzige Dasein des Schlosses. Da sind wir ja an einem ganz aussergewöhnlichen Fleck gelandet!
Und heute stellen wir unser Zelt nicht auf. Tatjana lädt uns ein, bei ihr zu Hause zu übernachten. Und wir verbringen einen unvergesslichen Abend! Umgeben von Hauskönig und –kater Panther und dem quirrligen Hund Fridolin tauschen wir Geschichten, welche das Leben und das Reisen schreiben und lachen viel. Manchmal trifft man unterwegs Menschen, hat eine gute Zeit mit ihnen und plötzlich hat man das Gefühl, diese schon seit jeher zu kennen… Morgens dann verabschieden wir uns nur ungerne. Die tolle Zeit, gibt uns aber ganz schön Power und so erreichen wir das Schloss heute viel einfacher als gestern. Wir sind noch im letzten Abschnitt, als uns unsere Gastgeberin mit dem Auto einholt. „Glücklicherweise“ hat einer ihrer Patienten abgesagt und so nimmt sie sich Zeit uns das Schloss zu zeigen. Tatjana macht hier regelmässig Theaterführungen und bringt ihren Zuschauern dabei die Geschichte des Schlosses aus verschiedenen Perspektiven (eben auch als (Schloss-)Geist) näher. Ein richtiges Märchen- und Geschichtenschloss! Liebe Tatj, hab tausend Dank für Alles!
Wir folgen der Leine, durch liebliche weite Täler, entlang von künstlichen, nun aber sehr schön gewachsenen Auenlandschaften (Hochwasserrückhaltebecken), beobachten Kormorane, Schwäne und tausende von Graugänsen und geniessen ein paar Sonnenstrahlen, die die Nase kitzeln.
Eine Nacht scheint uns besonders kalt und wir schlafen entsprechend wenig. Als wir morgens den Reissverschluss öffnen und in die Welt hinaus „glüüsle“ wird auch gleich klar warum. Die Natur trägt ein Kleid aus Raureif… So schnell dies mit eisig kalten Händen geht, räumen wir die ebenfalls über und über mit Reif geschmückte grüne Villa zusammen und suchen uns in der nächsten Stadt, Göttingen, eine „warme Stube“. Bei Kaffee und Frühstück tauen wir allmählich wieder auf.
Unser nächstes Ziel heisst Hannoversch Münden. Wir erreichen die kleine, gut erhaltene Fachwerk-Stadt über die ersten richtigen Hügel – so mit Schwitzen beim Hochfahren und so – und nehmen uns dann eine ganze Weile Zeit all diese wunderschönen alten Häuser zu betrachten. Mit einem sehr leckeren Abendessen in einem gemütlichen türkischen Lokal stärken wir uns für die restlichen Kilometer der nun nächtlichen Fahrt nach Kassel. Hier dürfen wir bei Lisa und Tim warm duschen.
Seit Hann. Münden folgen wir der Fulda, welche zur Zeit und aufgrund der vielen Regenfälle viel Wasser trägt. Da dies hier wohl nichts Spezielles ist, gibt es für bestimmte Abschnitte zwei unterschiedlich geführte Radwege. Nachdem wir einmal nasse Füsse gekriegt haben, folgen wir jenem mit der Aufschrift „bei Hochwasser“. Unterwegs durchqueren wir immer wieder wunderschöne Fachwerk-Dörfer und –Städtchen. Irgendwo inmitten weiter Felder erradeln wir den 10 002.km… Entlang der Strecke gibt es vieles zu Sehen, Entdecken, Erleben und wir nehmen uns gerne Zeit dafür. Nun steht aber fest, dass wir mit diesem „gondeln“ und der noch bevorstehenden Strecke unser Ziel in der Schweiz nicht rechtzeitig erreichen können. Deshalb setzen wir uns in Bad Hersfeld für einen halben Tag in den Zug und kommen abends in Karlsruhe an.
Am Bahnsteig werden wir von Jürgen, einem Familienfreund von Flurina, empfangen. Was für ein Wiedersehen! Alle drei zusammen radeln wir die paar Kilometer nach Ettlingen. Hier macht Jürgen für uns eine Stadtführung der besonderen Art. Er kennt seine Stadt gut und kann uns auf viele Details und Geschichten aufmerksam machen. Spannend! Nach einem gemeinsamen Abendessen in einem originalen Lokal, entdecken wir in Jürgens Modelleisenbahn- und Miniaturenreich viele liebevolle Details.
Ausgeschlafen brechen wir am andern Morgen auf, die letzten gut 200km bis zur Schweizergrenze zu erradeln. Es scheint uns noch ganz unrealistisch, dass wir nun wirklich schon so nahe sind… Für die nächsten drei Tage folgen wir dem Rhein. Grosse Marchsteine zeigen, zum einen wie viele Kilometer bis zu Grenze und zum anderen bis zur Quelle noch bleiben. Zu grossen Teilen können wir direkt auf dem Damm fahren. Ein Radweg der uns ermöglicht die grossen Frachter und die kleinen Wasservögel zu beobachten. Da es kein Verkehr hat, können wir unsere Gedanken tanzen lassen – wir erinnern uns an die Anfänge unserer Tour, an Highlights und Begegnungen. Und wir malen uns aus, wie es wohl sein wird wieder zu Hause zu sein…